Reisebericht Regensburg 2016
Über Innsbruck und Hall machte sich eine Vielzahl von numismatischen Veteranen, gestärkt durch ein, zwei, drei,… Gläschen Prosecco, in Richtung Regensburg auf, um am Irschenberg weitere Verstärkung – Elke und Frank – an Board zu holen.
Am Irschenberg brachten uns, unser perfekt vorbereiteter Reiseleiter Helmut Dworak und seine Assistentin Dorli mit viel Verkaufsgeschick den dort frisch gerösteten Kaffee näher. Doch die meisten gaben sich dem „bayrischen Himmel“ mit Weißwurst, Leberkäse und Bier hin.
Über Umwegen kamen wir mit etwas Verspätung in Regensburg an, wo wir im Gasthof Alte Linde, mit herrlichem Blick auf die Steinerne Brücke und auf die Altstadt unseren Hunger und Durst stillten. Dort stießen auch noch Katja und Heinz zu uns.
Im Hotel Central untergebracht, waren wir nur einen Steinwurf von der Altstadt entfernt und „last but not least“ stieß noch Familie Heiter zu uns dazu. Die Truppe war nun vollständig!
Bei Sonnenschein wurde nur wenig später die komplette Mannschaft in zwei Gruppen geteilt und zwei kompetente StadtführerInnen gaben uns einen ersten Eindruck von der geschichtsträchtigen Altstadt von Regensburg.
Nach der informationsgeballten Stadtführung zwang uns der immerwährende Durst in einen der zahlreichen, wunderbaren Biergärten der Altstadt.
Nach nur kurzer Erfrischungspause im Hotel, ging es endlich wieder zum Essen und Trinken in das „Brauhaus am Schloss“ in der Waffengasse. Leider war das Personal des Traditionsgasthauses mit der Überzahl von numismatischen Freunden überfordert und einige von uns flüchteten in andere Gaststätten.
Die, die eisern im Brauhaus verharrten, wurden mit „Oberpfälzer Liedern der Moidl'n mit'n Bertl“ und Trompetenklängen der „D'gaudiblasn“ verwöhnt. Werner, Dorli und Karoline schunkelten mit gehobenem Bierstand zu den edlen Klängen bis die Bänke knarrten.
Der nächste Tag brachte wenig Sonnenschein, doch umso mehr hochwertige Kulturpunkte. Im Schloss St. Emmeram, welches sich seit dem 18. Jhdt. im Besitz der Fürstenfamilie Thurn und Taxis befindet, führte uns Frl. Monika (Spitzname „Prälat“) durch das mit hunderten Zimmern ausgestattete Schloss. Im ehemaligen Benediktiner Kloster begleitete uns Monika auf einer Zeitreise, beginnend auf der Marmorstiege (inkl. Sonnenaufgang am Kilimanjaro – manche meinten es sei ein Spiegelei), über den Ball- und Silbersaal bis in den ehemaligen mittelalterlichen Kreuzgang.
Anschließend teilte sich die Gruppe erneut. Die Numismatische Fachwelt besuchte die Münzsammlung im Historischen Museum, welche freizügig zur Schau gestellt wurde. Der andere Teil der Gruppe besuchte Bars, die Regensburger Shoppingmeile, die älteste Wurstbraterei Bayerns und das UNESCO-Weltkulturerbezentrum.
Ein weiteres Highlight dieses Tages war der Besuch der Walhalla. Diese 1842 fertiggestellte imposante Ruhmeshalle mit ihren Büsten und Gedenktafeln wusste nicht nur durch ihre klassizistische Tempelarchitektur, sondern auch durch Ihre einzigartige Positionierung in den Hügeln über der Donau zu überzeugen.
Durchnässt und abgekämpft vom Starkregen und den Eindrücken des Tages retteten sich manche an die Hotelbar, während die anderen in den Hotelbetten nach Erholung suchten.
Am Abend versammelten sich alle wieder im Regensburger Weissbräuhaus. Nach einigen Bierproben an der Bar wurden wir mit einem umfangreichen, köstlichen Menü nach Regensburger-Art verwöhnt.
Beginnend mit einem ausgezeichneten Frühstück fuhren wir am letzten Tag der Reise nach Kelheim. Die Wolken am Himmel haben uns leider nur einen kurzen Blick auf die Befreiungshalle am Michelsberg mit ihren 34 monumentalen Siegesgöttinnen aus Carrarer Marmor gegönnt. Nach einem privaten Rundgang durch das verschlafene Örtchen Kehlheim, trafen wir uns am Ausflugsschiff Maximilian II wieder. Auf der Donau fuhren wir flussaufwärts durch den Donaudurchbruch in Richtung Kloster Weltenburg.
Im Kloster Weltenburg, einer Benediktinerabtei besichtigten wir die imposante Kirche im Rokoko Stil. Das klostereigene, dunkle Bier – erstmals erwähnt im Jahre 1050 – rundete das hervorragende Mittagsmahl im Kloster ab.
Nach einem kurzen Fußmarsch zum Bus, wo unser souveräner Busfahrer Martin bereits wartete, ging es wieder in Richtung Heimat. Ein letzter kurzer Boxenstopp am Irschenberg rundete das numismatische – und vor allem kulinarische Wochenende – ab.
Wer glaubte auf der Heimreise im Bus sich gänzlich fallen lassen zu können irrte! Ein spannendes, hoch intellektuelles Quiz, vorbereitet von unserem Reiseleiter Helmut und seiner Assistentin Ilse hielt uns auf Trapp. Der hervorragende Sieger dieser Challenge hieß: Martin Holzknecht. Bravo!
Das reiche Repertoire an Preisen – von Porzellaneulen bis „Versteh-die-Frau-Büchern“ – ließ die Herzen der Sieger höher schlagen und die Verlierer vor Neid erblassen.
Gesund und zufrieden kamen wir in Hall und Innsbruck wieder an. Einige von uns ließen das Wochenende noch bei einem Glaserl Revue passieren und stellten fest: Es war spitze!
Wir, als „numismatische flachbrüstige“ Newcomer auf der Reise, möchten uns herzlich für dieses Wochenende bedanken. Allen voran bei unserem Reiseleiter Helmut Dworak, seiner Assistentin Dorli und allen weiteren Mitreisenden, die uns herzlich und wohlwollend aufnahmen. Auch wenn dieses Wochenende nicht wirklich als „Diätreise“ in Erinnerung bleibt, so war die Mischung von kulturellen und kulinarischen Eindrücken hervorragend gewählt. Vom numismatischen Reisefieber infiziert, möchten wir Euch mitteilen: Wir würden uns freuen, wenn Ihr uns das nächste mal wieder mitnehmen würdet. Danke!
Karoline und Benedikt Gratl